Reef Check

Aktuelle Seite: Home Über uns Reef Check Förderpreis / Reef Check Germany Award 2014

Reef Check Förderpreis / Reef Check Germany Award 2014

Die Gewinner des Reef Check Förderpreises für Riffschutz sind ausgewählt worden:

jessen-hoehn small

Christian Jessen und Johannes Höhn werden für Ihre Abschlußarbeiten ausgezeichnet, die zum Erhalt von Korallenriffen beitragen. Die Preise werden am Samstag, den 18.1.2014 um 14:00 Uhr auf der Wassersportmesse "boot 2014" in Düsseldorf auf der Bühne am Tauchturm in Halle 3 übergeben.

Christian Jessen untersuchte in seiner Doktorarbeit den Effekt von Nährstoffen und Überfischung von Algenfressern auf Korallenriffe in Saudi Arabien und Ägypten.

Johannes Höhn beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit mit Korallen und Korallenhabitaten der Arabischen Halbinsel. Er führte hierzu taxonomische Untersuchungen an Korallenskeletten am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund durch.

 

 


 


christian jessen-308pxChristian Jessen

Ich heiße Christian Jessen, bin 32 Jahre alt und komme ursprünglich aus Berlin. Nach meinem Biologiestudium in Berlin und auf den Kanarischen Inseln bin ich 2010 für meine Doktorarbeit nach Bremen gegangen. In meiner Arbeit habe ich mich mit den Auswirkungen der lokalen Stressfaktoren Überfischung und Nährstoffverschmutzung auf Korallenriffe im ägyptischen und saudiarabischen Roten Meer auseinandergesetzt. Nach drei Jahren Forschung habe ich Ende 2013 meine Arbeit abgeschlossen und befinde mich gerade in der Planungsphase für das nächste Forschungsprojekt, in dem die Fragen beantwortet werden sollen, welchen Einfluss Licht auf die untersuchten Prozesse hat und wie bereits geschädigten Riffen geholfen werden kann.

PhD thesis: "Effects of Simulated Eutrophication and Overfishing on Coral Reef Invertebrates, Algae and Microbes in the Red Sea"

Diese Arbeit wurde am Leibniz Zentrum für Marine Tropenökologie unter Betreuung von Prof. Christian Wild und in Kooperation mit Prof. Christian Voolstra von der King Abdullah University of Science and Technology (KAUST) in Saudi Arabien durchgeführt.

 

Titel: Auswirkungen von simulierter Eutrophierung und Überfischung auf Korallenriff Wirbellose, Algen und Mikroben im Roten Meer

(Zusammenfassung der Doktorarbeit) 

Für Korallenriffe im Roten Meer sind neben den globalen Gefahren der Ozeanerwärmung und ‐ versauerung, die beiden gefährlichsten lokalen Bedrohungen Eutrophierung (Nährstoffeintrag) und Überfischung. Zudem sind die Riffe im Roten Meer relativ wenig erforscht und werden zunehmend durch steigende Küstenentwicklung bedroht. Mit meiner Doktorarbeit wollte ich untersuchen welche Auswirkungen Eutrophierung und Überfischung auf die Korallenriffe des Roten Meeres haben. Die Ergebnisse zeigten, dass algenfressende Fische fünffach effektiver in der Algen‐Reduktion waren als Seeigel. Eutrophierung alleine beeinflusste nicht die Algenbiomasse, jedoch senkte die Korallenbesiedlung. Überfischung bewirkte einen Wechsel in der Algen‐Gemeinschaft von einem hohen Anteil krustierenden Algen mit geringer Biomasse und Sauerstoffverbrauch zu einem geringen Anteil kalkbildenden Algen mit viel Biomasse und Sauerstoffverbrauch. Korallenbesiedlung war nicht vorhanden, während sich die der Polychaeten erhöhte. Und die kombinierte Behandlung eine stärkere und länger anhaltende Wirkungen auf die Algen erzeugte als Überfischung allein, während die Besiedlung von Moostierchen und Muscheln zunahm. Zusammengefasst konnte die Arbeit die potentiellen negativen Auswirkungen von menschengemachten Stressfaktoren auf Korallenriffe des Roten Meeres aufzeigen, bewerten, vergleichen und mögliche Frühwarn‐Arten benennen, die das Vorhandensein von Störungen anzeigt. Auf der Arbeit basierend, empfehlen wir, dass Überfischung unbedingt vermieden oder reduziert werden sollte, besonders dort wo sie zusammen mit Nährstoffverschmutzung auftritt (wie zum Beispiel in Riffen in Küstennähe). So können gesunde Riffe erhalten werden, die eine hohe Biodiversität unterstützen und für die Menschen wichtige Ökosystem‐Dienstleistungen bereitstellen inklusive Küstenschutz, Proteinquelle und Einnahmen aus dem (Tauch)Tourismus. 


 

johannes hoehn

 Johannes Höhn

Mein Name ist Johannes Höhn, bin 24 Jahre alt und vor über zehn Jahren fing ich damit an, mich intensiv mit der Meerwasseraquaristik und dem Tauchsport auseinanderzusetzen. Vor und während meines Abiturs arbeitete ich als Diveguide in Ägypten und bin mittlerweile Tauchlehrer.

An der Universität Rostock habe ich Biowissenschaften studiert. Mein besonderes Interesse galt dabei den riffbildenden Steinkorallen. Meine Bachelorarbeit beschäftigte sich mit den Steinkorallen und Korallenhabitaten der Arabischen Halbinsel. Hierbei untersuchte ich Sammlungsmaterial am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund. Die Arbeit wurde von Dr. Götz-Bodo Reinicke (Deutsches Meeresmuseum) und Dr. Andreas Bick (Universität Rostock) betreut. Im Oktober 2013 habe ich in Rostock mit dem Masterstudiengang Aquakultur begonnen, mit dem Ziel riffbildende Steinkorallen vegetativ/sexuell zu vermehren.

 

Titel: Steinkorallen (Scleractinia, Hexacorallia) und Korallenhabitate der Arabischen Halbinsel

(Zusammenfassung der Bachelorarbeit)

In meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit den Steinkorallen und Korallenhabitaten der Arabischen Halbinsel beschäftigt. Dazu untersuchte ich drei Steinkorallensammlungen des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund, die 130 Einzelobjekte von drei Standorten rund um die Arabische Halbinsel umfassten (siehe Karte). 

Ziel der Arbeit war die taxonomische Einordnung des Probenmaterials. Dazu erlernte ich zunächst die Bestimmung von Korallen anhand ihrer Skelette. Das ist sehr wichtig weil sowohl fossile als auch historische Korallen, die in den letzten Jahrhunderten gesammelt und untersucht wurden, ausschließlich als Kalkskelett vorhanden sind. Nur durch diese Methode können heutige Riffe und Korallen mit fossilen Riffen verglichen werden. 

Mithilfe von Literaturangaben, den ermittelten Arten sowie anhand von Notizen und Unterwasseraufnahmen der Expeditionen wurden anschließend die beprobten Korallenhabitate charakterisiert. Insgesamt konnten 55 Steinkorallenarten bestimmt werden. Bei den Korallenhabitaten handelte es sich um fleckenhaft verteilte Riffkomplexe, deren Korallengemeinschaften von Steinkorallenarten der Taxa Acropora, Stylophora, Montipora und Porites dominiert werden. 

Anthropogene Einflüsse auf das Ökosystem „Riff“ haben in den letzten Jahren rasant zugenommen, wobei Monitoring-Aktivitäten in diesem Zusammenhang die Grundlagen zur Erstellung von Gutachten über den „Gesundheitszustand“ der Riffe liefern. Die Ergebnisse meiner Bachelorarbeit dienen hier als Datengrundlage für weitere Studien sowie für derartige Monitoring-Aktivitäten und Schutzmaßnahmen in den untersuchten Meeresgebieten.


unterstützt durch: 

logoSD DivingCenters150     logo rsec-weiss-150

Aktuelle Seite: Home Über uns Reef Check Förderpreis / Reef Check Germany Award 2014